Weshalb fällt es uns oftmals leichter, Termine wahrzunehmen oder lästige Pflichten von unserer Tagesagenda zu erfüllen, als uns einfach zu erholen und Entspannung zu finden? Auch Entspannung will gelernt sein! Wichtig ist, sich dafür Zeit zu nehmen und nicht nur Arbeitsaufgaben, sondern auch Zeit für Erholung und Entspannung einzuplanen. Schnapp dir deinen Terminkalender und setze dir deine Erholungstermine.
Entspannung als Pflichttermin
Planung allein reicht natürlich noch nicht ganz. Auch die Art der Erholung sollte im Kalender festgehalten werden. Das kann in etwa so aussehen: Um 10 Uhr gehe ich zum Meeting, danach noch der Kundentermin um 11 und um 12 Uhr mache ich einen ausgedehnten, achtsamen Spaziergang im Park. Welche Art der Erholung für dich die richtige ist, hängt ganz von deinen persönlichen Vorlieben ab. Bist du dir selbst nicht sicher, hilft nur das Ausprobieren. Die einen tanken auf, wenn sie zur Entspannung eine Runde joggen gehen, die anderen meditieren oder machen Yoga, einige können richtig gut entspannen, wenn sie sich mit Freunden treffen und austauschen. Welcher Typ bist du? Finde es heraus!
Wenn du dein persönliches Ladegerät gefunden hast, muss es natürlich auch regelmäßig zum Einsatz kommen. Plane täglich kleine Erholungspausen ein und wöchentlich 2 bis 3 größere. Außerdem gibt es da ja noch den Jahresurlaub, der (der Definition nach) ganz und gar der Erholung dienen soll. Auch hier gilt: Planung ist die halbe Miete auf dem Weg zur Entspannung. Abhängig von deinen individuellen Vorlieben sollte dein Urlaub einen guten Ausgleich zum Arbeitsalltag bieten. Sitzt du den ganzen Tag im Büro, wäre es ungünstig, deinen Urlaub auf der Sonnenliege zu verbringen. Ein guter Mix aus Bewegung und ruhigen Aktivitäten ist hier optimal.
Über die Dauer des Urlaubs gibt es übrigens geteilte Ansichten. Die bekannteste lautet, dass echte Erholung erst nach 1 bis 2 Wochen beginnt, sprich: der Urlaub mindestens 2, besser noch 3 Wochen dauern soll. Neueste Untersuchungen zeigen jedoch, dass mehrere kurze Urlaube oft mehr bringen als einmal lange Ferien. Laut der Psychologin und Urlaubsforscherin Jessica de Bloom ist der Höhenpunkt der Erholung nach einer Woche erreicht, der Erholungseffekt hält nach kurzen Reisen ähnlich lange an wie nach längeren Reisen.
Um neue Kraft zu schöpfen, sollte man jedoch nicht auf den Urlaub warten. Kurze Auszeiten am Feierabend oder am Wochenende sind mindestens genauso wichtig.
Tipps zur Erholung und Entspannung
- Ausgerechnet Aktivität kann beim Entspannen helfen. Bewegung ist die natürlichste Art um Stress abzubauen. Die wohlige Entspannung erfolgt nach körperlicher Aktivität meist ganz von allein.
- Rituale können helfen, um den Kopf frei zu bekommen: die Tasse Tee nach Feierabend, der Heimweg durch den Park, Zeitung lesen, Handarbeiten – konzentrier dich bewusst auf anderes.
- Schaffe dir regelmäßige Ruhezeiten, in denen du abschalten kannst. Ein Spaziergang im Grünen, ein Entspannungsbad oder mit einem spannenden Buch etwas früher ins Bett – gönne dir Auszeiten.
- Intensive Entspannungsprozesse mit starker Erholungswirkung erreichst du durch ein systematisches Entspannungstraining, das jedoch Anleitung und etwas Übung bedarf. Es gibt diverse Methoden wie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Autogenes Training, sanftes Yoga, Tai Chi oder Chi Gong. Probier es aus!