Burnout – Wenn Stress krank macht

Das Burnout-Syndrom bezeichnet einen chronischen psychosomatischen Erschöpfungszustand verbunden mit dem Verlust der Erholungsfähigkeit. Nichts geht mehr. Burnout ist ein Hilfeschrei des Körpers und eine unmissverständliche Aufforderung, die eigene Lebensart zu ändern.

Hohe eigene Ansprüche, gestiegene Erwartungen am Arbeitsplatz, die ständige Reizüberflutung in Beruf und Privatleben bringen viele Menschen an ihr Limit.  Der Körper läuft auf Hochtouren, um den Anforderungen gerecht zu werden. Wer seine persönlichen Belastungsgrenzen nicht klar formuliert und den eigenen sowie den Ansprüchen anderer rechtzeitig realistische Grenzen setzt, droht in der Fülle der Anforderungen unterzugehen. Hält die Überforderungssituation über einen langen Zeitraum an und werden erste Warnsignale nicht ernst genommen, kann das in einem Burnout enden.

 

Erschöpft und ausgebrannt

Burnout ist ein Begriff, der nicht klar definiert ist, sondern als Sammelbegriff für ein diffuses Krankheitsbild mit einer Vielzahl höchst unterschiedlicher Symptome steht. Manche bekommen einen Hörsturz, Schlafstörungen oder leiden unter Angstzuständen. Bei anderen machen sich zuerst physische Symptome wie Herzbeschwerden, Rückenschmerzen oder häufige Erkältungen bemerkbar.  Nicht selten verbirgt sich hinter dem Burnout eine handfeste Depression. Eine wichtige Rolle spielt die Qualität unserer Beziehungen: Eines der ersten  Anzeichen des sich ankündigenden Burnouts ist, wenn die sozialen Kontakte aus Zeit- und Energiemangel einschlafen.
Bisher werden mehr als 150 verschiedene psychische sowie körperliche Symptome mit Burnout in Zusammenhang gebracht.
Ursache und zentrales Merkmal eines Burnouts ist eine emotionale Erschöpfung. Kennzeichnend sind etwa:

  • Verspannungen im Nacken, Muskel- und Gliederschmerzen
  • Angstgefühle
  • Schlaf- und Konzentrationsstörungen
  • Depressive Erschöpfungszustände, chronische Müdigkeit
  • Infektanfälligkeit
  • Kopfschmerzen und Schwindel

 

Wie entsteht ein Burnout?

Burnout entsteht nicht von heute auf morgen und ist immer das Ergebnis einer lang anhaltenden, oft Jahre andauernden Überlastung mit verschiedenen Stadien: vom starken Engagement und dem eigenen Anspruch, perfekt zu funktionieren über die Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen bis zur inneren Leere und völligen Erschöpfung.

 

Zu viel Stress oder Burnout?

An Burnout und anderen psychischen Erkrankungen ist ein Faktor wesentlich beteiligt: Stress. Während kurzzeitiger Stress zum Leben gehört, unsere Kräfte mobilisiert und für Konzentration und Kreativität sorgt, richtet chronischer, langanhaltender oder immer wiederkehrender Stress seelische und körperliche Schäden an. Burnout resultiert aus Dauerstress: Der Organismus schaltet dabei in den Energiesparmodus, um Schäden wie z.B. die drohende Überlastung von Herz und Blutgefäßen zu verhindern. Ein wesentlicher Faktor ist, dass sich Betroffene nicht mehr entspannen können: Wenn keine Ruhe und kein Wochenende mehr hilft, um die Kräfte zu regenerieren, handelt es sich vermutlich um mehr als eine vorübergehende Stressphase.

 

Wie lässt sich Burnout therapieren?

Burnout ist heilbar: Je früher du dir Unterstützung für Körper, Geist und Alltag suchst, desto größer sind deine Chancen, gestärkt aus der Krise heraus zu gehen. Gerade anfangs ist der Prozess, der zum Burnout führt, noch umkehrbar. Entschleunigung, Fokussierung auf das Wesentliche sowie Stress- und Konfliktbewältigungsstrategien sind hilfreich. In akuten, oft mit einem totalen Zusammenbruch verbundenen Fällen, ist die Therapie in der Regel sehr langwierig und mit einer stationären Behandlung und professioneller psychologischer Beratung und Therapie verbunden. Eine Standard-Therapie existiert dabei genauso wenig wie ein Standard-Burnout - die Behandlung erfolgt individuell auf den Patienten und seine Bedürfnisse abgestimmt.