Empathische Führung: Aus Schwäche wird Stärke

Anteilnahme, Mitgefühl und Verständnis für Angestellte galten in den Chefetagen lange als Schwäche. Mittlerweile hat ein Umdenken stattgefunden. Für immer mehr Führungskräfte ist klar: Ohne Empathie lässt sich ein Unternehmen nur schwer führen. Eine empathische Führung wirkt sich direkt auf den Arbeitsalltag aus und ist unmittelbar mit dem Erfolg eines Unternehmens verbunden.

Wie stellst du dir deinen Arbeitsplatz der Zukunft vor? Was ist dir wichtig, was hat keine so große Bedeutung für dich? Vermutlich ist eine Sache dabei, die für viele Arbeitnehmer einen immer größeren Stellenwert bekommt. Nämlich Empathie von ganz oben. Eine empathische Chefin, ein empathischer Chef. Ein Vorgesetzter, der sich kümmert und für den Mitarbeiter Menschen sind und keine Arbeitskräfte.

Empathie ist erlernbar

Es gibt viele Begriffe, die „Empathie“ beschreiben und helfen, das Wort richtig einzuordnen. Zum Beispiel Anteilnahme, Feingefühl oder Einfühlungsvermögen. Auch Mitgefühl, Sensibilität und Verständnis gehören dazu. Letztlich geht es bei Empathie darum, die Emotionen und Gedanken sowie die Motive und auch die Persönlichkeitseigenschaften eines Anderen nachempfinden zu können. Empathie ist eine Fähigkeit, eine Empfindungsform, die erlernbar ist. Bei Kleinkindern bildet sie sich etwa zwischen dem dritten und vierten Geburtstag aus. Sie lernen Mitgefühl.

Empathie: Mitgefühl statt Gleichgültigkeit

Kinder entwickeln sich unterschiedlich. Das bedeutet, dass Empathie bei ihnen verschieden stark ausgeprägt ist und sich mitfühlende Verhaltensmuster mehr oder weniger intensiv ausbilden. Fehlende Empathie äußerst sich beispielsweise durch Gleichgültigkeit, wenn es um die Gefühle von anderen Menschen geht. Adjektive wie „empathielos“, „kalt“, „gefühllos“ oder „egoistisch“ kommen dann zum Einsatz.

Empathie als Erfolgsfaktor für Führungskräfte

In vielen Unternehmen spielte Empathie in den zurückliegenden Jahrzehnten eine eher untergeordnete Rolle. Hierarchien waren klar und Chefs stets bemüht, keine Angriffsfläche zu bieten. Erst recht nicht auf einer emotionalen Ebene. Die „harte“ Hand regierte. Doch bei vielen Arbeitgebern hat längst ein Umdenken stattgefunden. Empathie gilt mittlerweile als Erfolgsfaktor für Führungskräfte.

Eng verknüpft: Empathische Führung und der Erfolg eines Unternehmens

Eine empathische Führung wirkt sich nicht nur direkt positiv auf die Atmosphäre am Arbeitsplatz aus. Sie sorgt auch für mehr Innovation und Engagement der Mitarbeitenden. Eine emotional intelligente Führung sorgt also letztlich auch für den Unternehmenserfolg. Denn wer sich gegenseitig zuhört, sich unterstützt und anderen Verständnis entgegenbringt, ist erfolgreicher. Ziele lassen sich so besser erreichen.

Motiviertere Teams und weniger Kündigungen

Chefs, die emphatisch führen und die Bedürfnisse der Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen, fördern auch die Verbundenheit der Angestellten zum Unternehmen. Das Ergebnis ist ein motiviertes Team. Gerade in Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, Fachkräfte zu bekommen, ist es für Führungskräfte entscheidend, ihre Belegschaft zusammenzuhalten. Betriebe, in denen die Chefetage einer empathischen Führung nichts abgewinnen kann, haben dagegen nicht selten mit vermehrten Kündigungen zu kämpfen.

Mitarbeiter fordern Wertschätzung ein

Anders als noch vor Jahren ist Mitarbeitern heute bewusst, dass es am Arbeitsplatz auch um ihre Bedürfnisse geht. Und diese dürfen sie auch einfordern. Es geht um Wertschätzung. Angestellten ist es wichtig, dass Führungskräfte ihren Einsatz anerkennen. Dabei bedeutet empathische Führung auch, Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten. Die Vorgesetzten in Unternehmen sind also erheblich daran beteiligt, die Transformation hin zu einem Arbeitsverhältnis der Zukunft in die richtigen Bahnen zu leiten.

Quellen:

www.focus.de/perspektiven/arbeit-und-leben/expertin-gibt-tipps-darum-ist-empathische-fuehrung-die-zukunft-unserer-arbeitswelt_id_182650401.html