Kinderkrankheiten – gar nicht mal so harmlos

Masern, Mumps, Röteln, Windpocken & Co. zählen zu den Klassikern der sogenannten Kinderkrankheiten, die meist in sehr jungen Jahren auftreten und hochansteckend sind. Aber auch Erwachsene können sich infizieren – mit teilweise gefährlichen Komplikationen. Die gute Nachricht: Wer solche Kinderkrankheiten einmal durchgemacht hat oder geimpft ist, bleibt ein Leben lang gegen viele dieser Viren immun. Hier findest du einen Überblick.

Typische Krankheiten und Symptome

Bereits in Schriften der Antike und des Altertums ist von „Seuchen“ die Rede, die insbesondere Kinder heimsuchten. Zu den Klassikern wie Masern, Scharlach und Diphtherie gesellen sich heute Infektionskrankheiten wie das Dreitagefieber oder schwerer Brechdurchfall. Die hochinfektiösen Viren treten so häufig auf, dass Kinder ihnen kaum entgehen können. Spätestens in der Kita stecken sie sich zwangsläufig einmal damit an.

Diphtherie – Bakterielle Infektion der oberen Atemwege, kann zu schweren Atembeschwerden führen. Typisch sind Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, bellender Husten und Fieber.

Dreitagefieber – Virusinfektion, betrifft fast ausschließlich Kinder im Alter zwischen 6 Monaten und 3 Jahren. Drei Tage lang sehr hohes Fieber, danach ein Hautausschlag, vor allem am Rumpf.

Keuchhusten – Heftige und abgehackte Hustenanfälle bis zum Erbrechen kennzeichnen die bakterielle Infektion der Schleimhäute der Luftwege, dazu keuchende Geräusche beim Einatmen.

Masern – Dem ersten Schub mit Fieber, Husten, Schnupfen, Bauch-, Kopf- und Halsschmerzen folgt die zweite Phase mit stärkeren Symptomen, dazu rote Flecken am ganzen Körper.

Mumps – Die Virusinfektion verursacht „Hamsterbacken“, weil die Ohrspeicheldrüsen anschwellen. Ohrenweh und Schmerzen beim Kauen und Schlucken sind die Folge.

Ringelröteln – Juckender Hautausschlag im Gesicht, breitet sich später auch auf Arme und Beine aus. Dazu beschert die Virusinfektion Fieber, Frösteln, Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen.

Röteln – Anfangs leichtes Fieber, Husten, Kopfschmerzen und zuweilen Bindehautentzündung. Typisch ist auch der manchmal nur sehr schwache Hautausschlag (kleine hellrote Flecken).

Windpocken – Streichholzkopfgroße Bläschen, die sich über den ganzen Körper verteilen können. Die Effloreszenzen („Hautblüten“) können stark jucken und Narben bilden.

Scharlach – Hohes Fieber und sehr starke Halsschmerzen. Typisch sind die himbeerrote Zunge und der Ausschlag mit dichten Flecken, die sich beim Darüberstreichen rau anfühlen.

Welche Impfungen sind sinnvoll?

Kinderkrankheiten werden in der Regel entweder durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Bei viral bedingten Infektionen wie Röteln oder Masern helfen keine Antibiotika – es lassen sich lediglich die Beschwerden lindern, bis die Krankheit überstanden ist. Dafür kannst du dich kein zweites Mal anstecken. Das heißt, hier schützt dich auch eine vorbeugende Impfung. Das sieht anders aus bei bakteriell ausgelösten Erkrankungen wie Diphtherie und Scharlach: Hier gibt es leider keine Immunisierung, und du kannst es im Laufe deines Lebens mehrmals bekommen.

Grundsätzlich empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), sich gegen folgende Kinderkrankheiten impfen zu lassen:

Tetanus | Diphtherie | Keuchhusten | Kinderlähmung | Masern | Mumps | Röteln | Windpocken | Haemophilus influenza b.

Welche (Routine-) Impfungen für dich generell sinnvoll sind, findest du auf der Website des Robert Koch-Instituts (www.rki.de) im jährlich aktualisierten Impfkalender, der in 10 verschiedenen Sprachen die jeweiligen Empfehlungen auflistet – nicht nur gegen Kinderkrankheiten. Noch ratsamer ist es, vorsorglich deinen Hausarzt darauf anzusprechen, der gezielte Informationen über deinen aktuellen Gesundheitszustand individuell in die Beratung einbeziehen kann.

Quellen und weiterführende Informationen:

https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/krankheitsbilder/kinderkrankheiten/

https://www.swissmom.ch/de/krankheiten-baby-und-kind/kinderkrankheiten-16745

https://www.youtube.com/watch?v=WW-oaOqohOc