Raus aus der Komfortzone
Neue Stadt, neuer Job, Social Distancing. Bindungen auf Distanz verändern deine Beziehungen. Sie fordern dich heraus und verlangen jede Menge Disziplin, um motiviert zu bleiben und die persönlichen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Was du tun kannst, damit Social Distancing dich nicht ausbremst.
Der direkte Draht
Wir brauchen Nähe und Kontakt zu unseren Mitmenschen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du in einer Beziehung bist und Zweisamkeit großschreibst oder ob du gerne Zeit mit dir verbringst und dich als Single wohlfühlst. Nähe zu anderen Menschen, zum Beispiel zu Freund*innen oder zur Familie, definiert uns. Denn in Gegenwart anderer blühen wir auf. Unser Leben bekommt einen Sinn, wenn wir zum Beispiel durch unser Handeln Reaktionen bei unseren Mitmenschen hervorrufen. Wir fühlen uns geborgen, wenn wir im Austausch miteinander sind. Wir kommunizieren und erleben damit sowohl uns selbst als auch andere hautnah. Im Gegensatz zu digitalen Kommunikationswegen fühlt sich direkte und hautnahe Interaktion echter an. Wahrhaftiger. Greifbarer. Nahbarer. Selbst notorische Einzelkämpfer sind auf Austausch angewiesen. Ohne ihn droht alles in sich zusammenzufallen. Social Distancing torpediert unseren natürlichen Drang nach Nähe und Kontakt. Ein Miteinander findet nicht mehr statt. Und wenn doch, nur eingeschränkt. Wenn es für dich das Größte war, dich mit deinen Freund*innen am Wochenende zu verabreden oder du aus sportlichen Events Kraft für die kommende Woche gezogen hast, dann bedeutet Social Distancing eine riesengroße Herausforderung. Denn du kannst nicht mehr teilnehmen. Gleiches gilt, wenn Treffen mit der Familie nicht mehr stattfinden. Du zwar den Kontakt hältst, aber der digitale Austausch einfach nicht ausreicht. Du musst mit einer Situation umgehen, die du dir nicht selbst ausgesucht hast. In die du unverschuldet hineingeraten bist. Das zu akzeptieren ist mitunter sehr schwer und der Freiheitsdrang ist groß.
Die Komfortzone als Problem
Wenn du dich dennoch fügen musst, Kontakte kaum noch real stattfinden, dann birgt dies Gefahren. Du schaffst dir eine Komfortzone, richtest dich ein und machst es dir bequem. Fehlende Kontaktmöglichkeiten und Beziehungen auf Distanz rauben dir den Antrieb. Du lässt dich gehen. Wenn du in einer solchen Situation gefangen bist, dann ist es schwer wieder herauszukommen. Denn oft fehlt ein externer Antrieb. Ganz im Gegenteil: Auf allen Kanälen findest du Bestätigung für dein Verhalten. Es scheint okay, sich in seine eigene Komfortzone zurückzuziehen und es sich mit Snacks und Jogginghose auf der heimischen Couch gemütlich zu machen. Es ist sogar erwünscht. Dieses Verhalten birgt jedoch Gefahren. Denn wenn du dich zurücklehnst und über Wochen eingräbst, dann ist es schwierig, den Schalter wieder umzulegen. Zumal weiterhin der externe Antrieb fehlt, etwas zu ändern.
Schau dir doch mal folgende Punkte an, sie können Hinweise für die Komfortzone sein. Erkennst du dich wieder?
Du hast viele Ideen und Wünsche, wie du dein Leben weiter gestalten könntest, aber findest immer wieder Ausreden dafür, neue Wege zu gehen.
Du bist unglücklich in deiner Situation und hast das Gefühl, dass du auf der Stelle stehst.
Du beschäftigst dich viel mit dem Leben und den Problemen deiner Mitmenschen, um von deinen eigenen Bedürfnissen abzulenken, damit du keine neuen Wege für dich selbst suchen musst.
Du machst dir viele Gedanken darum, was Andere von dir denken und fühlst dich sicher durch die Bestätigung von Anderen.
Du verbindest neue Situationen mit der Angst vor schlechten Erfahrungen und denkst, dass du ohnehin scheitern wirst.
Kraft aus Struktur
Ein Weg raus aus deiner Komfortzone ist die klare Kommunikation. Sowohl mit dir selbst als auch mit anderen, zum Beispiel deinem/deiner Partner*in. Zieh dich nicht zurück, sondern nenne Fehlentwicklungen beim Namen. Ermahne dich selbst. Strukturiere deine Beziehungen zu Freund*innen oder einem/er Partner*in. Hieraus kannst du Kraft ziehen. Plane digitale und persönliche Begegnungen. Denn je nach aktueller Situation sind Zusammenkünfte in Zeiten von Social Distancing mit einer oder mehreren Personen möglich. Außerdem kann es helfen, die Gemeinschaft, wenn auch nur digital, mit Gleichgesinnten zu suchen.
3 wichtige Tipps für das
Verlassen der Komfortzone
Gemeinsam aktiv trotz Distanz
Verlagere Aktivitäten nach draußen. Triff dich zum Joggen, spazieren gehen oder Fahrrad fahren. Natürlich solltest du immer die aktuelle Situation beachten. Außerdem kannst du in solidarischen Projekten aktiv werden und etwas für die Gemeinschaft tun. Arbeite zum Beispiel ehrenamtlich bei einer Tafel. Engagiere dich in Vereinen. So kann ein Miteinander auch stattfinden, wenn es auf privater Basis eingeschränkt ist. Dieser Schritt erfordert jedoch Antrieb. Dieser kann aus dir selbst heraus entstehen. Oder aus Gesprächen mit Personen, die sich bereits engagieren und dir somit beim Einstieg zum Beispiel in eine ehrenamtliche Tätigkeit helfen können. Im privaten Bereich solltest du digitale Termine zum Beispiel mit Freund*innen vereinbaren. Trefft euch virtuell, um gemeinsam eure Lieblingsmannschaft anzufeuern. Oder einfach nur, um euch miteinander zu unterhalten. Schaltet bei diesen digitalen Zusammenkünften die Kameras ein, um euch auch visuell zu begegnen.
Ergreife die Chance
Nutze die Zeit. Wer weiß, ob sie in dieser Form jemals wiederkommt. Erkenne die Möglichkeiten, die sich aus Social Distancing ergeben. Lass dich nicht runterziehen. Ganz im Gegenteil: Kümmere dich um dich selbst. Ernähre dich gesund, treibe Sport und sei kreativ. Das sind alles Aktivitäten und Maßnahmen, die du auch alleine ausführen kannst. Bilde dich weiter und suche nach neuen Hobbys. Was wolltest du immer schon mal ausprobieren? Ergreife die Chance, um dich neu kennenzulernen.
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